29. Dezember 2019 - Amstettner Pyrotechniker-Polizist und Abschnittsfeuerwehrkommandant warnen vor Gefahren durch Böller und Feuerwerke zu Silvester
1. Konkrete Tipps:
2. Zur rechtlichen Situation:
Feuerwerkskörper der Kategorie F1 unterliegen aufgrund ihres geringen Gefahrenpotentials und Lärmpegels nur sehr schwachen Auflagen und können daher in geschlossenen Bereichen Verwendung finden. Bei Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 ist eine Verwendung in abgegrenzten Bereichen im Freien vorgesehen. Die Altersgrenze für ist F1 – 12 Jahre, F2 – 16 Jahre!
Für die Kategorie F3 ist der Nachweis von Sachkenntnis und bei F4 von Fachkenntnis (siehe Pyrotechnikausweis in beiden Fällen) vorgesehen und die Verwendung an eine behördliche Genehmigung gebunden.Das Verwenden von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 in Ortsgebieten ist verboten – innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Gotteshäusern, Krankenanstalten, Kinder- Alters- und Erholungsräumen sowie Tierheimen und Tiergärten ist die Verwendung ebenfalls verboten. Wichtig ist auch, dass nur die Verwendung von CE-zertifizierten und ordnungsgemäß bezettelten pyrotechnischen Gegenständen erlaubt ist. Weiters ist bei Knallsätzen nur mehr die Verwendung mit Schwarzpulver befüllter Gegenstände erlaubt – Blitzknallsätze sind wegen ihrer besonderen Gefährlichkeit und Lärmentwicklung verboten. Schwarzpulver 300m/sec, BKS bis zu 1000 m/sec Umsetzgeschwindigkeit.
Bei der Verwendung unbedingt darauf achten, dass die pyrotechnischen Gegenstände so ausgerichtet sind, dass weder Personen noch Sachen gefährdet werden können. Auch Batterien / Schusskisten müssen so verankert (durch Erdspieß und Draht oder Gewebeband) werden, dass diese auch im Falle einer Fehlzündung nicht umgeschmissen werden können. Die Sicherheitsabstände sind einzuhalten und eine etwaige Brandgefahr darf nicht unterschätzt werden.
Gewarnt muss ausdrücklich von Schwarzimporten aus dem benachbarten Ausland – diese pyrotechnischen Gegenstände sind oft überhaupt nicht oder falsch gekennzeichnet. Gegenstände der Kategorie F3 und F4 kommen hier in unkundige Hände und es führt ihre Verwendung des öfteren zu schweren Verletzungen bis hin zum Tod, als auch zu schweren Sachbeschädigungen!
Foto: Amstettens Abschnittsfeuerwehrkommandant Stefan Schaub und der Amstettner Polizist Bernhard Wagner, Sprengstoffkundiges Organ der LPD NÖ und Pyrotechniker mit einer Auswahl an Böllern und Raketen.